Hochsensibilität, sensible Körper

Hochsensibilität (Sensible Körper)
Bitte sag niemals zu mir…
“ stell Dich nicht so an“
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Hochsensible Kinder haben meist auch hochsensible Körper, sie nehmen aufgrund ihrer feinen Antennen ein Unwohlsein,
Schmerzen und Beschwerden maximal intensiv wahr.
Auch gelangen Sie häufig in ein Gefühl von Unwohlsein, ohne das ein direkter Grund dahinter zu erkennen ist.

Oft zeigen sie ganz deutliche körperliche Signale, klagen beispielsweise über extreme Bauchschmerzen oder haben Atemprobleme, die dann, bei der Abklärung über den Kinderarzt, ergebnislos bleiben.

Deutliche körperliche Signale hochsensibler Kinder sind beispielsweise:
▪️Plötzlicher Energieverlust und Müdigkeit
▪️Gefühlsschwankungen verbunden mit Hunger und Durst aufgrund des instabilen Blutzuckerspiegels
▪️Schwitzen und Übelkeit inmitten größere Menschenansammlungen und generell zu hoher Reizdichte
▪️Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten, bei allzu großem Lärm, sowie unter anhaltendem Stress
▪️Verspannungen und Schmerzen vor allem in akuten Stresssituationen, in variierendem Körperregionen,
die sich bei den Kindern häufig als verstärkte Bauch- und Kopfschmerzen äußern.
▪️Verdauungsprobleme in der gesamten Bandbreite zwischen Durchfall und Verstopfung
▪️Allergien und Hautreaktionen als Reaktion auf Dauerstress und in Kombination
mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten
▪️Atemprobleme bis hin zur Asthma

Häufig ist es ihr Stresserleben, welches sich über den Körper ableitet.
Körperliche Signale, die sich durch Schmerzen und Beschwerden zeigen, treten bei ihnen häufig „ganz plötzlich“ auf und oft hängen diese Beschwerden mit besonderen physischen Herausforderungen oder auch mit reizintensiven Zeiten zusammen.

Des Weiteren sind viele der Kinder anfällig in Bezug auf Infekte, da ihr körperliches Gleichgewicht, sowie auch ihre Widerstandskräfte, durch das stetig hohe Stresslevel geschwächt sind.

Es kann auch vorkommen, dass die Kinder von einem Moment auf den anderen, einen Großteil ihrer Energie verlieren und sie innerhalb von Minuten aus einer aktiven Phase in eine völlige Energielosigkeit umkippen können.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Nervensystem des Kindes, wenn es aufgrund massiver Überreizung,
sowie ohne ausreichende Regenerationsphasen, außerhalb seiner Komfortzone ist, zuerst immer in den aktivierten Bereich ausschlägt.

Das könnte sich beispielsweise dahingehend zeigen, dass ein Kind, welches eigentlich eher vorsichtig ist und ein ruhiges Wesen hat, plötzlich ein völlig auf- und überdrehtes Verhalten zeigt.
Der Überaktivität, als Übersteuerung des Nervensystems nach oben, folgt dann zwangsläufig eine Übersteuerung in den unteren erregbaren Bereich, der bei dem Kind mit Erschlaffung bis hin zum Kollabieren einhergehen kann.
Oft brauchen die Kinder lange, um wieder zu Kräften zu kommen.
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Da viele hochsensible Kinder in ihrer Kopf- und Gedankenwelt zu Hause sind und ihren Körper darüber zu vergessen scheinen, kann die fehlende Achtsamkeit für den Körper oft ein Gefühl von Unwohlsein bewirken, ohne das ein direkter Grund dafür zu erkennen ist.
Zeigen sich bestimmte körperliche Anzeichen, wie Bauch- oder Kopfschmerzen aber erst einmal, neigen die Kinder aufgrund ihrer feinen Antennen dazu, die negativen Signale maximal intensiv wahrzunehmen.

Wichtig ist es, das SUBJEKTIVE SCHMERZEMPFINDEN des Kindes NICHT ANZUZWEIFELN!
Auf keinen Fall sollte man Sätze sagen wie: „eben noch warst du noch ganz fröhlich und plötzlich hast du Schmerzen, das kann doch gar nicht sein,“ „man sieht ja gar nichts,“ oder „stell dich nicht so an.“
Solche Aussagen können das Kind extrem verletzen und es in Bezug auf seine Selbstwahrnehmung extrem irritieren.

Hilfreich hingegen ist es, wenn das Kind lernt, dass der Körper und dessen Sprache ein wertvolles Instrument zur Messung des eigenen Wohlbefindens sind.
Lernt das Kind die Sprache des Körpers zur Messung des eigenen Wohlbefindens zu verstehen, gelingt es ihm auch, achtsamer auf dessen Signale zu hören.
Indem es ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse entwickelt, kann es schneller wieder ins Gleichgewicht kommen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Kinder je jünger sie sind, dabei umso mehr Unterstützung und Begleitung benötigen.

In Bezug auf ihre Schmerzen und Beschwerden sind hochsensible Kinder häufig viel schneller verunsichert und verängstigt.
Für sie ist es, neben der Akzeptanz in Bezug auf ihr subjektives Schmerzempfinden besonders wichtig, dass man ihnen auf empathische und respektvolle Art und Weise, unterstützend und aufmerksam begegnet.

In Bezug auf kleinere Verletzungen könnten beispielsweise Rituale hilfreich sein, die den Schmerz ernst nehmen, ihn aber zugleich auch bannen.
Das kann etwas sein wie „den Schmerz wegpusten“ oder auch Sprüche und Lieder, wie beispielsweise „heile heile Segen.“
Bei deutlicheren Symptomen, eignen sich besonders bei älteren Kindern Übungen, die das Körperbewusstsein schulen.

Unterstützend ist es auch, wenn das Kind lernt, dass seine unangenehmen Empfindungen nur ein Teil von vielen Empfindungen in ihm sind.
Gelingt es dem Kind beispielsweise seinen Schmerz zu benennen und ihn von Außen anzuschauen, identifiziert es sich umso weniger komplett mit dem Schmerz, sondern nimmt diesen als einen Teil von vielen unterschiedlichen Empfindungen wahr.
Auf diese Art und Weise kann aus ihrem Schmerzerleben schon etwas Wucht herausgenommen werden.
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Ganz gleich auf welche Art und Weise ein hochsensibles Kind seinen Körper wahrnimmt,
zweifeln sie nie nie nie… niemals
an dem subjektiven Empfinden des Kindes.

© Loubins Way