Manchmal weine ich Deine Tränen…
(und bin mir dessen oft nicht mal bewusst)
Mitzuschwingen mit den Emotionen anderer ist wichtig und etwas Wunderbares, es kann ein Miteinander sehr bereichern.
Doch kann es für den hochsensiblen „Mitschwinger“ selbst auch sehr ANSTRENGEND sein.
Viele hochsensible Menschen
schwingen häufig so sehr mit ihren Mitmenschen mit,
dass sie kaum in der Lage sind,
die Gefühle anderer von den eigenen zu unterscheiden.
Sie spüren kaum Grenzen und erleben deren Schmerz wie ihren eigenen.
Dieses extreme Mitschwingen kann zu Überanstrengung, Überreizung, Gefühlschwankungen und Ängsten führen.
Gehörst du zu den hochsensiblen Menschen, bei denen das Mitschwingen stark ausgeprägt ist?
Dann ist es ein erster hilfreicher Schritt, dir einmal BEWUSST zu machen, dass eben dieses Mitschwingen neben all den positiven Attributen die damit einhergehen, auf der anderen Seite auch zu Überreizung, Überanstrengung und mehr führen kann.
Ein kleines Beispiel:
Du gehst fröhlich und ausgelassen auf eine Feier, auf die du dich schon die ganze Woche gefreut hast.
Innerhalb von kurzer Zeit jedoch wandelt sich deine Stimmung.
Auf einmal fühlst du dich bedrückt oder wütend oder müde oder traurig…
Du kannst nicht nachvollziehen, was auf einmal passiert ist und vielleicht begegnet dir sogar Ablehnung von Freunden oder Partnern, die ebenfalls nicht verstehen können, warum deine Stimmung sich so schnell gewandelt hat.
Eventuell bist du sogar wütend auf dich selbst.
Vielleicht hörst du auch Worte wie: „das gibt’s doch gar nicht, die ganze Woche hast du dich darauf gefreut und jetzt bist du so nervig… oder so anstrengend… oder jemand sagt: „Mensch, mit dir ist es immer so unberechenbar, eben noch himmelhoch jauchzend und jetzt zu Tode betrübt.“
Wenn dir solche Situation bekannt vorkommt,
kann es sein, dass du mit einem anderen Menschen, der ebenfalls auf der Feier ist, so sehr mitgeschwungen bist,
dass du BEWUSST oder auch UNBEWUSST
dessen Schmerz oder Wut oder Traurigkeit wahrgenommen und aufgenommen hast.
(Unbewusst heißt, dass du selbst gar nicht wahrgenommen hast, das dessen Stimmung dich berührt und einnimmt.)
WAS TUN?
Sich zunächst einmal gewahr werden, dass es möglich ist, dass z.B. Gefühlsschwankungen tatsächlich ausgelöst werden können, durch ein tiefes Mitschwingen mit den Gefühlen eines anderen Menschen.
Diese Erkenntnis kann unterstützend sein dahingehend,
bei Gefühlsschwankungen nachzuspüren und wahrzunehmen, ob es vielleicht die STIMMUNG EINES ANDEREN sein kann, die zu deinem Stimmungswechsel oder ähnlichem geführt hat.
Hast du das dann für dich wahrgenommen, kann du dich mental abgrenzen, dabei können beispielsweise Imaginationsübungen wie z.B. ein vorgestellter Schutzmantel, den du dir umlegst, hilfreich sein.
Auch immer wieder für sich wahrzunehmen, wo höre ich selber auf und wo fängt der andere an, kann Unterstützung bieten in Bezug auf eine nötige Abgrenzung.
Die eigenen Grenzen wahrzunehmen ist wichtig…
und JA…
manchmal muss man sich abgrenzen, um sich selbst nicht zu verlieren.
© Loubins Way