Was ein Spaziergang bei Regen,
ein Schamgefühl,
eine große Empathie, die
Überwindung mancher Altersgebrechen
sowie eine große
Freude
gemeinsam haben können,
möchte ich euch heute einmal erzählen…. 😉
Ein ganz persönlicher
kleiner Beitrag…
Es fällt mir gar nicht ganz so leicht
davon zu erzählen,
weil ich mich im Grunde genommen…
selbst vor euch sensitiven Menschen, die ihr so manche Herausforderung der Empathie vielleicht selber kennt…
ein Stück weit immer noch für so manches Verhalten von mir schäme….
Mein Schamgefühl ist ziemlich stark ausgeprägt, da ich im Leben immer wieder kritisch beäugt,
abgelehnt
oder belächelt
wurde für Dinge, die meinem Herzen und meiner Empathie entsprechen.
Keine Sorge, es kommt jetzt nichts Groß-artiges oder Unangenehmes. 🙊
Im Gegenteil es ist eigentlich sehr banal
und doch drückt dieses heute von mir erlebte Beispiel vielleicht
stellvertretend
für viele Herausforderungen und Anstrengungen,
in Bezug auf die in vielen hochsensiblen Menschen tief verwurzelte Empathie
etwas aus,
was vielleicht dem ein oder anderen von euch bekannt vorkommt.
Eigentlich müsste ich mich dafür auch gar nicht schämen
und doch ist es,
aufgrund der häufigen Ablehnung die ich erfahren habe,
wenn ich meiner Empathie entsprechend handelte,
immer noch schwierig für mich,
manche Dinge, die mir persönlich entsprechen,
zu tun
oder auszusprechen.
Wie gesagt, das Beispiel mag vielleicht lustig und banal zugleich klingen und das ist es ja auch….
es kann aber auch auf jede andere Situation in Bezug auf die möglichen Tücken der EMPATHIE übertragen werden…
denn die Empathie kann manchmal ziemlich anstrengend sein und so Mancher ärgert sich vielleicht sogar das ein oder andere Mal über sie
oder steht ihr etwas hilflos gegenüber.
😊💚🌧️🙈🌧️🐛🌧️💚💉🙈💚🙃
Spaziergang eines empathischen Menschen im Regen
Ich trage eine große Empathie den Bäumen und Pflanzen,
sowie auch den Tieren und allen Lebewesen gegenüber in meinem Herzen.
So ist es mir stets eine große Freude, nach den beiden trockenen Sommern, wenn es regnet.
Ich freue mich dann, dass die Erde, die Tiere, die Pflanzen und Menschen, das so wichtige und lebensnotwendige Wasser erhalten.
Voller Freude und Dankbarkeit gehe ich dann auch bei Regen spazieren.
Eingemummelt in regenfeste Kleidung, die beiden Hunde im Schlepptau gehe ich also los.
Da mich zur Zeit im Rücken und im Nacken ein Zipperlein plagt, welches mich in so mancher Bewegung einschränkt, (vor allem wenn ich mich bücke)
bin ich froh und dankbar darüber, dass das Laufen bzw Gehen
mir gut tut und mir etwas Linderung verschafft.
Aber nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und von den Zusammenhängen erzählen 💬
Voller Freude gebe ich also im strömenden Regen Richtung Wald,
genieße dabei die Luft und die Einsamkeit, welche stets meine Sinne beruhigen.
Kaum 500m vom Haus entfernt beginnt der Feldweg zum Wald.
Normalerweise entspanne ich hier,
schalte ab und genieße mit allen Sinnen die Natur.
Doch heute änderte sich das…
Schuld daran war meine Empathie 🙃😉😊
Ich freute mich gerade noch über die vielen Rinnsäle des Regenwassers,
als mir der erste darin ertrinkende Regenwurm begegnete.
Wie aus einem Reflex heraus bückte ich mich, trotz des schmerzenden Rückens, um ihn aus dem tödlichen Nass auf den Ackerboden zu befördern.
Von dem Moment an war es mit der inneren Entspannung aus….
Mit Argusaugen 👀 suchte ich den Rinnsal, der übrigens den ganzen Spaziergang entlang meinen Weg begleitete, nach ertrinkenden kleinen Wesen ab…
Das war fast schon zwanghaft, ich hätte gar nicht weitergehen können
oder den Blick abwenden können,
um den Spaziergang in Ruhe zu genießen.
Eine solche Ruhe hätte sich ab dem Moment der Wahrnehmung von hilflosen Wesen, niemals einstellen können
und das war anstrengend, denn ich wollte ja schließlich gehen um zu entspannen.
Für einen Moment lang war ich sogar genervt, dass ich eine so große Empathie in mir trage, die mir meine Entspannungsrunde ein großes Stück weit endriss.
Dennoch ließ ich mich von meiner Empathie mitreißen
und so kam es,
dass ich den Schmerzen im Rücken zum Trotz,
ca.150 Mal in der Verlegenheit war,
mich verstohlen umzublicken,
um dann mit einer raschen Bewegung in die Knie zu gehen und auf diese Art und Weise ein kleines Wesen vor dem Ertrinken zu bewahren.
Trotz des Regens kamen mir in Abständen mehrere Spaziergänger entgegen…
Das brachte mich in Verlegenheit, 🙈
denn ich wagte nicht mich zu bücken und die kleinen Wesen zu retten, wenn mir dabei zugesehen wurde.
Viel zu häufig hatte ich Spott erfahren in meinem Leben,
wenn ich aus meiner Empathie heraus bestimmte Dinge umgesetzt habe…
Auf der anderen Seite quälte mich der Gedanke weiterzugehen und die wahrgenommenen Tiere ihrem Schicksal zu überlassen.
So blieb ich also stehen, schnürte mir den Schuh fiktiv zu,
kramte nach einem Taschentuch,
schaute nach den Hunden,
nur um einen Grund zu haben… so lange stehen bleiben zu können, bis die entsprechenden Leute vorbeigegangen waren.
Kaum war das geschehen, bückte ich mich erneut und erneut und erneut…
Spannenderweise war die Bewegung des Rückens, die mir zu Hause als so schmerzhaft erscheint, in diesem Moment wie weggeblasen.
Wie ein junger Hüpfer ginge ich also, mich ständig bückend durch den Regen…
brav wartend, wenn jemand meinen Weg kreuzte und mit all meinen Sinnen beschränkt,
auf diese eine rettende Tätigkeit.
Nach ca eineinhalb Stunden, kam ich zurück nach Haus.
Im Gepäck hatte ich diese Gedanken, die ich jetzt hier ausdrücke…
aber auch eine unendliche Freude darüber,
dass ich NICHT vorbeigegangen bin an dem,
was ich für mich persönlich als wichig empfand
und was mich im HERZEN aufforderte zu helfen.
Die FREUDE meiner EMPATHIE gefolgt zu sein….
hatte mich IMUN gemacht gegen den SCHMERZ.
Die EMPATHIE hat mich zwar auch einem lästigen Gefühl der SCHAM ausgesetzt, mich dabei jedoch ebenfalls einen AUSWEG dafür FINDEN lassen.
Ich hatte mich zwar einen Moment lang GEÄRGERT über diese „anstrengende“ Empathie in mir,
die schon so häufig
so unbequem und anstrengend war,
aber
durch die tiefe Freude in mir, ihr doch entsprochen zu haben,
bin ich jetzt dennoch
unendlich GLÜCKLICH.
Glücklich darüber, dass ich ein EMPATHISCHER MENSCH bin.
Und das ist auch das Fazit meines Spaziergangs und meiner Worte hier an euch…
EMPATHIE… MITGEFÜHL
mit anderen LEBEWESEN
oder auch mit
SICH SELBST
ist eines der WERTVOLLSTEN Dinge, die man in sich tragen kann.
Wenn ihr wiedereinmal in eine Situation geratet,
inder ihr die Auswirkungen eurer Empathie als
anstrengend,
wütend- traurig-
oder sogar hilflos machend erlebt,
erinnert euch daran,
was für eine kalte und arme Welt es doch wäre,
wenn es Menschen wie Dich und mich nicht gäbe,
die sich ihre EMPATHIE, trotz aller Unangenehmlichkeiten,
im HERZEN bewahren und leben.
© Loubins Way